Zeitarbeit ist für die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie unverzichtbar, so Martin Kannegiesser, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, am Donnerstag 3. Juni in Berlin.
Kannegiesser warnte vor einer übermäßigen Regulierung der Zeitarbeit. Wie kein anderer Wirtschaftszweig sei die Metall- und Elektro-Industrie mit ihrem breiten Leistungsspektrum und ihrer Vielzahl von Sparten auf die Ausgleichsfunktion der Zeitarbeit angewiesen.
Im Auf und Ab der unterschiedlichen Branchenkonjunkturen könne kein anderes Instrument den Personaltransfer zwischen den einzelnen Sparten so reibungslos gewährleisten und dadurch das nötige Fach- und Erfahrungswissen in den Betrieben sichern. „Wir dürfen diese wichtige beschäftigungspolitische und volkswirtschaftliche Funktion der Zeitarbeit nicht beschädigen“, mahnte Kannegiesser. Andernfalls drohten Zehntausende von Arbeitnehmern durch den Rost zu fallen.
„Es geht nicht darum, eine industrielle Reservearmee aufzustellen, um das Kostenniveau zu drücken“, machte der Gesamtmetall-Präsident unmissverständlich klar. Die Zeitarbeit sei aber nötig, um den Pegelstand der Beschäftigung insgesamt anzuheben. Überschreite die Zeitarbeit einen bestimmten Kostenrahmen, müssten die Unternehmen auf Aufträge verzichten, warnte Kannegiesser. „Produktion und Beschäftigung finden dann woanders statt.“
Würde die Gleichbezahlung von Zeitarbeitern und Stammkräften nach zwölf Monaten eingeführt, wollen 40 Prozent der Unternehmen weniger Zeitarbeiter beschäftigen und 12 Prozent ganz auf Zeitarbeit verzichten, sagte Kannegiesser mit Verweis auf eine aktuelle Umfrage der Gesamtmetall-Mitgliedsverbände bei mehr als 1.350 Betrieben.